Basiswissen

Die Endlichkeit und Vergänglichkeit der Welt störte schon früh den denkenden und fühlenden Menschen. Die irdische Welt wurde als unvollkommen und im Gegensatz zur perfekten Seinsweise Gottes empfunden. Das lehnte der Theologe Nikolaus von Kues ab.

Hintergrund

Für den spätmittelalterlichen Denker Nikolaus von Kues war die Welt aber nicht Gegensatz zur göttlichen Ordnung sondern ihr direkter Ausdruck. Alle Endlichkeit und Widersprüchlichkeit fällt im Unendlichen Gottes zusammen (coincidentia oppositorum). Auf dem Weg hin zu dieser Erkenntnis helfen nach Nikolaus von Kues unter anderem mathematisch-geometrische Betrachtungen. Die Welt ist damit eine Selbst-Erklärung Gottes. Ein ähnlicher Gedanke ist enthalten in dem Begriff Natürliche Religion ↗

Fußnoten

Johannes Wolter: Apparitio Dei. Der Theophanische Charakter Der Schopfung Nach Nikolaus Von Kues. 2004. 314 Seiten. ISBN: 9783402040188

Ivor Leclerq: The Nature of Physical Existence. 1972. Routledge. ISBN: 978-0-415-29561-1. Das Buch behandelt ausdrücklich den Begriff Explication dei.