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Calciumacetat

Chemie

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Definition


Calciumacetat, mit der Summenformel Ca(CH₃COO)₂, auch essigsaurer Kalk genannt[1] ist ein weißer fester Stoff. Er riecht stark nach Essig. Calciumacet kann mit unterschiedlichen Mengen an Kristallwasser vorkommen. Ab etwa 60 °C wird das Kristallwasser ausgetrieben. Der Feststoff löst sich dann in dem frei werdenden Wasser ganz auf.

Chemische Formeln



===== Daten

Verwendung =====

Calciumacetat gilt nicht als gefährlich. In der EU ist die Verwendung von Calciumacetat unter anderem in folgenden Lebensmitteln erlaubt: Früchte und Gemüse in Dosen und Flaschen (canned or bottled fruit and vegetables), Brot, verarbeitete Lebensmittel auf Grundlage von Getreide (processed cereal-based foods) und Babynahrung (baby foods for infants).[2]

Herstellung


Man kann Calciumacetat leicht selbst mit Haushaltsmitteln herstellen. Man benötigt dazu irgendeine Quelle von möglichst reinem Kalk (CaCO₃). Geeignet sind zum Beispiel die Schalen von Muscheln. Man gibt einige Muschelschalen in Essigessenz. Sofort beginnt eine chemische Reaktion die man an aufsteigenden Bläschen von CO₂ erkennt:

  • CaCO₃ + 2 CH₃COOH → Ca(CH₃COO)₂ + H₂O + CO₂

Hat man die Essigessenz vorher erhitzt (auf z. B. 80 bis 90 °C), dann fällt die Reaktion noch deutlich stärker aus. Nach spätestens einem Tag haben sich die Muschelschalen ganz in der Essigessenz aufgelöst. In der Flüssigkeit befindet sich dann gelöstes Calciumacet. Siehe auch Schalenauflösung (Versuch) ↗

Kristallzüchtung


Aus gelöstem Calciumacetat kann man leicht Kristalle züchten. Man nimmt eine Lösung von Calciumacetet und dampft sie aktiv ein. Dazu kann man die Lösung zum Beispiel in einem Becherglas auf eine Heizplatte erwärmen. Ist die Menge Flüssigkeit ausreichend weit zurück gegangen, bilden sich an den Wänden des Glases und auf der Oberfläche der Flüssigkeit erste größere Kristalle. Sie sind blütenweiß und mit dem Auge sehr leicht zu sehen. Dampft man die Lösung völlig ein oder lässt man das Wasser langsam an der Luft verdampfen, wird am Ende der Boden des Becherglases mit einer dicken Lage von nadeligen Kristallen bedeckt sein. Siehe mehr unter Kristallzüchtung (Calciumacetat) ↗

Fußnoten


  • [1] 1906: "Essigsaurer Kalk (Calciumacetat), Formel: Ca(C₂H₃O₂)₂, wird durch Neutralisieren von Essigsäure mit kohlensaurem Kalk erhalten und im großen aus Holzessig dargestellt. Roher Holzessig liefert unreinen braunen Holzkalk, destillierter Holzessig viel reinern grauen Holzkalk (Weißkalk); vgl. Essigsäure. Das Salz bildet wasserhaltige, verwitternde Nadeln, schmeckt herb, bitter salzig, löst sich leicht in Wasser, schwer in Alkohol, wird bei 100° wasserfrei, erträgt ziemlich hohe Temperaturen, gibt bei stärkerm Erhitzen Aceton und dient zur Gewinnung von Essigsäure, in der Türkischrotfärberei und im Gemisch mit Chlorcalcium und Ammoniak zum Unverbrennlichmachen von Holz und Geweben." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 122-123. Online: http://www.zeno.org/nid/20006572332
  • [2] Der Eintrag zu "calcium acetate" in der "Food and Feed Information Portal Database Version 5.4.0" der Europäischen Union.