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Bahnkurve

Physik

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Definition


Als Bahnkurve allgemein bezeichnet man eine zusammenhängende Kurve, das heißt eine Linie, die durch jene Raumpunkte gebildet wird, die ein Massenpunkt durchläuft.[1] Das klassische Beispiele sind als Massepunkte idealisierte Himmelskörper oder Geschosse in der Ballistik. Spricht man von submikroskopisch kleinen Teilchen, etwa Elektronen in einer Nebelkammer, ist auch die Bezeichnung Teilchenbahn[2] üblich. Der Bahnbegriff macht Sinn in der klassischen Physik, nicht aber in der Quantenphysik, wo er keine Bedeutung hat.[1][2][3] Kurz Bahn oder auch Trajektorie sind Überbegriffe. Siehe mehr unter Trajektorie (Physik) ↗

Fußnoten


  • [1] Als Bahnkurve oder kurz auch Bahn bezeichnet man "die Raumkurve, die durch die Gesamtheit der von einem Massenpunkt bei seiner Bewegung durchlaufenen Raumpunkte gebildet wird. Der Kurvenparameter ist die Zeit t." Und: "Für quantenmechanische Systeme muss der Begriff der Bahnkurve wegen der Unbestimmtheit des Ortes aufgegeben werden." In: der Artikel "Bahnkurve". Spektrum Lexikon der Physik. 6 Bände. Greulich, Walter (Hrsg.) Spektrum Akademischer Verlag. Heidelberg, Berlin. 1998-2000.
  • [2] Geht es um die Bahnkurve kleinster submikroskopischer Teilchen, spricht man auch von einer Teilchenbahn. Doch: "Eines der auffallendsten Merkmale der Qm [Quantenmechanik] ist, daß der Bahnbegriff gar nicht vorkommt. Der Bahnbegriff 'impliziert', daß das Teilchen zu jedem zeitpunkt eine wohlbestimmte Lage und einen wohlbestimmten Ort besitzt und daß diese Größen sich stetig ändern' Deutet man die Unschärferelation im Sinne der Unmöglichkeit von gleichzeitigen extakten Orts- und Impulswerten, so ist diese Wohlbestimmtheit unmöglich. Die QM liefert keine Beschreibung, auf welche raumzeitliche Weise ein Objekt von einem Ort zu einem anderen gelangt." In: Lothar Arendes: Gibt die Physik Wissen über die Natur? Das Realismus-Problem in der Quantenmechanik. Band 102 der Würzburger Wissenschaftliche Schriften. Königshausen & Neumann. Würzburg. 1992. Dort das Kapitel 3.1.3 auf Seite 30.
  • [3] Der Physiker Werner Heisenberg weist auf die Schwierigkeit hin, sinnvoll von der Bahn eines Elektrons zu sprechen: "Es ist ganz allgemein unmöglich, anschualich zu beschreiben,was zwischen zwei aufeinanderfolgenden Beobachtungen geschieht. Natürlich ist man versucht zu sagen, das Elektron müsse zwischen den beiden Beobachtungen irgendwo gewesen sein, und es müsse irgendeine Art vonBahn oder Weg beschrieben haben - selbst wenn es unmöglich sein sollte, diesen Weg festzustellen. So könnte man in der klassischen Physik vernünftigerweise argumentieren. In der Quantentheorie aber würde es sich dabei um einen Mißbrauch der Sprache handeln". In: Werner Heisenberg: Quantentheorie und Philosophie. Reclam Verlag. Stuttgart. 1977. ISBN: 3-15-009948-X. Dort auf den Seiten 46 und 47. Original auch enthalten in: Die Kopenhagener Deutung der Quantentheorie. Aus: Physik und Philosophie. Ullstein Verlag. 1977. Dort die Seiten 28 bis 40. Siehe auch klassische Physik ↗