Rechenkunst Historisch Basiswissen Als Rechenkunst bezeichnete man früher meist das Rechnen mit einfachen Zahlen, oft auch als Arithmetik im engeren Sinn bezeichnet. Man sollte dabei daran denken, dass es bis in die 1970er Jahre kaum allgemein verfügbare Computer gab. Rechnungen nahmen im Alltag viel Arbeitskraft in Anspruch. Das Befürfnis, dabei die Häufigkeit von Fehlern zu verringern und die Arbeit bequem und schnell zu gestalten war eines der Ziele der Rechenkunst. Ging man über das Rechnen mit reinen Zahlen über zum Rechnen mit Variablen oder Unbekannten, sprach man auch von einer Buchstabenrechenkunst ↗ Fußnoten [1] Rechenkunst 1793: "Die Rếchenkunst, plur. car. die Kunst zu rechnen, die Fertigkeit, Wissenschaft, aus gegebenen Zahlen andere zu finden, ingleichen objective, der Inbegriff der dazu gehörigen Regeln; Arithmetica. S. Rechnungskunst." In: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 992. Online: http://www.zeno.org/nid/20000375209 [2] Rechenkunst 1856: "Rechenkunst, die Kunst, durch Behandlung gegebener Größen nach bestimmten Regeln, welche die Arithmetik lehrt, eine unbekannte Größe zu finden. Zu der für das gewöhnliche bürgerliche Leben erforderlichen R. gehören hauptsächlich die 4 Species, die Proportionen, Zinsrechnung, Mischungs- und Gesellschaftsrechnung, zum Theil auch die Ausziehung der Quadrat- und Kubikwurzel. Gewöhnlich unterscheidet man von dieser bürgerlichen R. die kaufmännische und die juridische oder politische R., welche außer den genannten Rechnungsarten auch noch die Assecuranz-, Wechselcurs-, Staatspapier-, Wahrscheinlichkeitsrechnung umfassen." In: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 677. Online: http://www.zeno.org/nid/20003487210 [3] Rechenkunst 1861, bequem muss es sein: "Rechenkunst, 1) so v.w. Arithmetik; 2) dieselbe, jedoch zunächst in der Hinsicht, um mit Zahlen Größenverhältnisse von Gegenständen des gemeinen Lebens auf eine leichte Art u. nach Regeln richtig zu erkennen, wo es also nicht sowohl auf den innern Grund, woraus diese Verhältnisse hervorgehn, als auf gewisse Vortheile u. ein bestimmtes Verfahren ankommt, um auf bequeme, aber zugleich zuverlässige Art zur Einsicht jener Verhältnisse zu gelangen. Ihr geht das Numeriren od. die Zahlenkenntniß überhaupt voraus." Es folgt dann noch ein kurzer historischer Abriss. In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 878. Online: http://www.zeno.org/nid/2001072785X [4] Rechenkunst 1905, auch beruflich: "Rechenkunst, soviel wie Arithmetik; im engern Sinne die Kunst, aus gegebenen Zahlen neue Zahlen herzuleiten, die gewisse Forderungen erfüllen, namentlich die Auflösung der im gewöhnlichen und im Geschäftsleben vorkommenden Zahlenaufgaben. Man unterscheidet die reine und die angewandte R., von denen die erstere sich mit den vier Spezies, den Proportionen, den Gleichungen ersten Grades etc. beschäftigt, während die letztere die Anwendung der allgemeinen Regeln auf einzelne Fälle des Geschäftslebens etc. lehrt. Zur angewandten R. gehören daher die Zins-, Rabatt- und Diskontrechnung, die Mischungsrechnung, Münzrechnung, Gold- und Silberrechnung, Warenrechnung etc." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 657. Online: http://www.zeno.org/nid/20007325851 Buchstabenrechenkunst Arithmetik Algebra Rechenmaschine [historisch] Rechenhilfsmittel Computer Kunst Mathematik Rechenkunst auf Wikipedia Zurück zur Startseite