R


Handlung


Philosophie


Basiswissen


Die Idee des Handelns taucht in verschiedenen Gebieten wie der Soziologie, der Moral und der Philosophie ganz allgemein auf. Das Verbindende aller Definition ist die Idee von Ziel und Sinn des Tuns. Das ist hier kurz vorgestellt.

Zwei Arten von Handlung bei Aristoteles


Die philosophische Idee des Handelns soll erstmals von Aristoteles (384 bis 322) in seiner Nikomachischen Ethik entwickelt worden sein[1]. Der Ausgangspunkt des Gedankens sei gewesen, dass „alles sinnvolle Tun zielgerichtet“ ist. Hier werden die Ideen von Sinn und Ziel verbunden. Aristoteles unterscheidet dann zwei Arten einer solchen Zielgerichtetheit. Einmal seien die Ziele jenseits des Tuns, das Tun ist also nur Mittel zum Zweck und nicht Ziel der Handlung oder des Werkes (ergon) selbst. Aristoteles spricht hier von einer poiesis. Zum anderen aber „realisiert sich das Ziel in der Tätigkeit selber (energeia).“ Als Beispiel für die zweite Art von Handlung habe Aristoteles das Nachdenken an sich oder auch die sinnvolle Lebensgestaltung (Eudaimonie) angeführt. Vereinfacht könne man sagen, dass im ersten Fall einer Handlung nur das Ziel interessiert (poiesis), im anderen Fall ist der Weg das Ziel selbst (praxis).

Soziales Handeln


Wie schon in der Philosophie so wird auch in der Soziologie der Begriff des Handelns eng verwoben mit dem Wort Sinn. Bereits der Pionier der Soziologie Max Weber (1864 bis 1920) habe gefordert: „Menschliches Handeln ist nur durch einen subjektiven Sinn adäquat bestimmbar, das heißt durch denjenigen Sinn, den der Handelnde mit seinem Handeln verbindet[2][4].“ Das heißt aber auch, dass jede Person ihren eigenen Sinn mit dem Handeln verbinden muss. Die Idee des Subjektiven, verweist darauf, dass wir als Menschen in einer gewissen Weise isoliert sind, wir können weder Gefühls- noch andere Bewusstseinsinhalte unmittelbar untereinander austauschen. Und Sinn ist möglicherweise eher ein individuelles Empfinden und keine objektive Tatsache. Er muss im eigenen Ich gesucht werden. Die philosophische Idee, dass wichtige Erkenntnisse nur im eigenen Ich gefunden werden können bezeichnet man als Subjektivismus. Von diesem Zwang einer subjektiven Sinnsetzung befreit ist hingegen der erst später aufgekommene Begriff eines Agenten. Der Begriff des Agenten wird sowohl in der Soziologie sowie auch etwa der Informatik verwendet. Mit dem Begriff umgehen die Autoren oft die philosophische Frage nach einem Sinn, behalten aber gleichzeitig die Idee eines Ziels bei. Siehe auch Agent ↗

Moralisches Handeln


Moralisches Handeln ist a) zielgerichtet, es steht in Verbindung mit einer Verpflichtung b) und die Verpflichtung ergibt sich c) scheinbar objektiv aus Moralvorschriften oder „subjektiv aus aus der Forderung eines als objektiv begriffenen Ideals an den Handelnden“. So charakterisiert das Metzler Lexikon der Philosophie moralisches Handeln[3]. Auch die Philosophie der Moral verbindet die Idee einer Handlung also eng mit den Begriffen Ziel und Subjektivität, bringt aber zusätzlich zum soziologischen Begriff auch noch die Idee einer Verpflichtung oder eines Ideals mit hinein. Dabei weist das Metzler Lexikon aber die Idee zurück, dass eine solche Verpflichtung zuverlässig als objektiv gülti erkannt werden könne. Genau diesen Anspruch aber hatte zum Beispiel die katholische Morallehre, dass nämlich Moral objektiv gegeben sei und die obuektive Geltung auch durch die Vernunft erkannt werden könne. Siehe auch Moral ↗

Fußnoten