Nominal
Übersicht
Basiswissen
Dem Namen nach, mit Namen benannt: das Wort nominal spielt eine Rolle in der Statistik, der Philosophie und der Wirtschaft. Alle drei Bedeutungen sind hier kurz vorgestellt.
Statistik
- In der Statistik spricht man von einer Nominalskala.
- Das Wort gehört zu den Ausprägungen eines Merkmals.
- Es meint, dass man Ausprägungen bestimmten Begriffen zuordnen kann.
- Ein Merkmal eines Menschen könnte das Geschlecht sein.
- Die Ausprägungen wären dann männlich und weiblich.
- Man kann die "Messwerte" also Namen (Nomen) zuordnen.
- Mann kann aber nicht sagen, dass männlich "geschlechtiger" ist als weiblich.
- Gegenteile von nominal sind ordinal oder metrisch.
- Siehe auch Nominalskala ↗
Philosophie
- Existieren Allgemeinbegriffe wie "Die Drei" real oder sind sie nur Gedanken (nominal)?
- Diese Frage wurde zugespitzt in der mittelalterlichen Scholastik.
- Mehr dazu unter Universalienproblem ↗
Wirtschaft
- Hier meint das Wort oft "bereinigte" Angaben.
- Typisch wäre zum Beispiel bei Preisentwicklungen die Inflation herauszurechnen.
- Die bereinigte Größe wäre dann die nominale Größe.
- Siehe auch Inflation ↗
Umgangssprache
- Dort wird es oft im Sinne "nur dem Wort nach" verwendet.
- Es schwingt dann oft mit, dass man etwas nicht wirklich ehrlich meint.
- Beispiel: Ein Politiker hat versprochen, dass die Löhne mit seiner Partei steigen.
- Tatsächlich sind dann die Löhne von 2000 auf 2500 Euro pro Monat gestiegen.
- Gleichzeitig gab es aber auch eine Inflation von 80 %.
- Tatsächlich kann man sich dann für 2500 Euro weniger kaufen als vorher für 2000.
- Der Politiker wird dann darauf verweisen, dass die Löhne gestiegen sind.
- Er wird aber verschweigen, dass man trotzdem weniger Kaufkraft hatte.
- Man kann dann sagen: Rein nominal hat der Politiker Recht.
- Damit deutet man an, dass er nicht lügt, aber täuscht.
- Siehe auch Kaufkraft ↗
Meint nominell etwas anderes?
- Laut Duden sind nominal und nominell Synonyme.