A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 9 Ω
Das Banner der Rhetos-Website: zwei griechische Denker betrachten ein physikalisches Universum um sie herum.

Kieselsäure

Physik

© 2025

Definition


Als Kieselsäure bezeichnet man heute verschiedene Phasen von SiO₂ (Siliziumdioxid) sowie SiO₂ das an Silikate und Quarz gebunden ist. Kieselsäure besteht immer nur aus Silizium (Si), Sauerstoff (O)[5] und eventuell Wasserstoff (H)[2]. Ist Kiesesäure in Wasser gelöst, kann es durch Kristallisation[4][5] Sande oder andere lockere Gemenge verkitten. Diesen Prozess bezeichnet man auch als als Verkieselung[6], ein Sonderfall einer Zementation ↗

Fußnoten


  • [1] Kieselsäure ist eine "Sammelbezeichnung für die oft nicht mehr identifizierbaren verschiedenen SiO₂-Phasen in Zusammenhang mit geologischen Prozessen; 2) der an Silicate und Quarz gebundene SiO₂-Anteil in Gesteinen." In: der Artikel "Kieselsäure". Spektrum Lexikon der Geowissenschaften. Abgerufen am 23. August 2025. Online: https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/kieselsaeure/8328
  • [3] 1907: "Kieselsäure, Siliciumdioxyd (s.d.). Die eigentliche Kieselsäure ist eine Verbindung von der Formel H₄SiO₄. Sie bildet sich bei der Zersetzung von Wasserglaslösungen mit Salzsäure oder Schwefelsäure als gallertartige farblose Masse. Letztere zersetzt sich leicht schon innerhalb der Lösung in H₂SiO₃ und schließlich SiO₂ (Kieselsäureanhydrid)." Verfasst von Bujard. In: Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 466. Online: http://www.zeno.org/Lueger-1904/A/Kieselsäure
  • [4] 1907, zum Vorkommen: "Kieselsäure findet sich gelöst in vielen Quellen, besonders reichlich (bis 0,5 Proz.) in den heißen Springquellen auf Island und Neuseeland, an deren Ausflußöffnungen sie beträchtliche Inkrustationen (Kieselsinter) bildet. Kristallisiert findet sich K. (Anhydrid) als Quarz (mit vielen Varietäten), Tridymit, Asmanit und Christobalit, kryptokristallinisch als Chalcedon (mit vielen Varietäten, Achat etc.) und Jaspis, amorph als Opal, Kieselsinter, Polierschiefer, Tripel, Kieselgur, Randanit (letztere vier bestehend aus Panzern von Diatomeen, Radiolarien etc.), Menilit, Schwimmkiesel, Feuerstein (gemengt mit Chalcedon). K. findet sich ferner in den Pflanzen, besonders in den äußersten Zellen der Oberhaut, namentlich bei Gräsern, Schachtelhalmen, im Spanischen Rohr, in vielen Blättern, den äußersten Zellen der Baumrinde, der Kartoffelschalen, vieler Pflanzenhaare, in Vogelfedern (40 Proz. der Asche), Seeschwämmen, in den Panzern der Diatomeen und Radiolarien etc." Und sehr ausführlich weiter so. In: der Artikel "Kieselsäure". Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 895-896. Online: http://www.zeno.org/nid/20006891306
  • [5] 1911, Verbindung von Silizium mit Sauerstoff: "Kieselsäure, Kieselerde, Verbindung des Siliziums mit Sauerstoff, in der Natur als Anhydrid, als Hydrat und in Salzen vorkommend, weit verbreitet im Mineral- und Pflanzenreich. Kieselsäureanhydrid (Siliziumdioxyd) findet sich kristallisiert als Quarz, Tridymit und Asmanit, mit amorphem zusammen im Achat, Chalzedon, Hornstein, Feuerstein, Jaspis, amorph in Versteinerungen, als Infusorienerde, wird künstlich durch Glühen der Hydrate gewonnen. Hydratische K. entsteht bei der Zerlegung des Kieselfluorids durch Wasser und der Alkalimetallsalze durch Säuren; bei großer Verdünnung entsteht lösliche K., die durch Dialyse als sauer schmeckende Flüssigkeit zu erhalten ist. Sie kommt in Quellwässern vor, scheidet sich leicht gallertförmig ab und trocknet zu einem zarten weißen Pulver von Polysiliziumsäuren ein (die den Opal bilden). Kieselsaure Salze (Silikate) bilden den größten Teil der festen Erdkruste. Kieselsaures Natrium und Kalzium, farblose kristallinische Massen, werden aus K. durch Schmelzen mit kohlensauren oder Ätzalkalien gewonnen, sind in Wasser löslich (Wasserglas, s.d.). Kieselsaures Kalzium, s. Kalzium. Kieselsaures Eisen und kieselsaures Aluminium (kieselsaure Tonerde) findet sich in natürlichen Silikaten; letzteres bildet wasserhaltig den Ton." In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 962-963. Online: http://www.zeno.org/nid/20001250221
  • [6] Von Verkieselung spricht man in der Geologie, wenn vorher lockere Sedimente durch auskristallisation von Kieselsäure verfestigt werden, eine Art der Zementation und ein Teilschritt hin zur Diagenese: "Sie [die Tertiärquarzite am Nordhang des Aachener Schneeberges] sind die Reste des durch Verkieselung horizontweise verfestigten Tertiärsandes, die nicht wie der lockere Sand um sie herum im Laufe der Zeit abgespült wurden." In: Roland Walter: Aachener Georouten. GEV (Grenz-Echo Verlag). Eupen. 2012. ISBN: 978-3-86712-058-6. Dort die Seite 93 über Tertiärquarzite auf dem Aachener Schneeberg, sowie Weiteres zu Tertitäquarziten verstreut in weiteren Kapiteln.