Flugwindkraftwerk
Grüne Energie
Basiswissen
Ein Flugwindkraftwerk, auch Flugwindkraftanlage oder Drachenkraftwerk genannt, wird die Windenergie in großen Höhen mit Hilfe von Ballonen oder Flugdrachen gewonnen und zum Boden geleitet. Das ist hier kurz vorgestellt.
Makani als Pionierfirma
Im Jahr gründeten Kitesurfer in den USA die Firma Makani, mit der Idee, mit Hilfe von Lenkdrachen elektrische Energie zu gewinnen. In der Zeit von 2013 bis 2020 baute Makani eine fliegende Windturbine. Diese hatte eine Sannweite von 26 Metern. Auf den Tragflächen waren insgesamt acht Propeller sowie eine Motor-Generator-Einheit installiert. Das Fluggerät steigt bis in eine Höhe von 300 Metern auf. Dabei bleibt es durch ein starkes Seil mit einer Bodenstation verbunden. An dem Seil dreht es große Kreise. Der Wind versetzt die Propeller in Rotation, die jeweils einen Generator antreiben. Über ein Kabel fließt der Strom zur Bodenstation. Die Windturbine liefert eine elektrische Leistung von etwa 600 Kilowatt. Vorherige Probeanlagen hatten nur 20 Kilowatt erzeugt. Siehe auch Leistungen [Vergleich] ↗
SkySails als Pionierfirma
SkySails ist der Name eines im Jahr 2001 gegründeten deutschen Unternehmens aus Hamburg. Das Unternehmen stellt sogenannte Flugwindkraftanlagen sowie Zugdrachenantriebe (Kite-Antriebe) für Frachtschiffe und große Yachten her. Die Grundidee zur Stromerzeugung hier ist es, dass der Drachen an einem Seil geführt ständig die Höhe zwischen 200 und 400 Metern über dem Boden ändert. Beim Aufstieg treibt das Führungsseil einen Generator am Boden an. Vom höchsten Punkt wird der Drachen dann kontrolliert und mit nur geringer Motorleistung auf den tiefsten Punkt gebracht. Hier wirkt der Generator mit geringen Leistungsabgaben auch als Motor. Dieser von der Firma als Yo-Yo-Zyklus bezeichnete Vorgang wird dann ständig wiederholt. Die Firma gibt an, dass die Anlage mit dem Namen SKS PN-14 im Durchschnitt etwa 200 Kilowatt Leistung erzeugt, abhängig vom Standort und den Windverhältnissen. Zum Vergleich: große Windräder erzeugen bei guten Windverhältnissen bis zu 6000 Kilowatt. Siehe auch SkySails [Firma] ↗
Fußnoten
- [1] Uwe Ahrens, Moritz Diehl, Roland Schmehl (Hrsg.): Airborne Wind Energy. Springer, Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-39964-0.
- [2] Antonello Cherubini et al., Airborne Wind Energy Systems: A review of the technologies. In: Renewable and Sustainable Energy Reviews 51, (2015), 1461–1476, doi:10.1016/j.rser.2015.07.053.
- [3] Werner Pluta: Alphabet gibt fliegende Windturbine auf. In: Golem.de IT-News für Profis. 19. Februar 2020.
- [4] Internetpräsenz der Firma Skysails: www.skysails-power.com [abgerufen am 9. Juni 2023]