Wenn ein Gesteinskörper so groß ist, dass er nicht vollständig in der Erdlufthülle verglüht, dann erreicht ein Teil von ihm die Erdoberfläche. Dann spricht man von einem Meteoriten. Meteorite bestehen oft aus Eisen oder Nickel. Sie sind oft sehr schwer. Den Aufprall nennt man in der Fachsprache einen Impakt. Siehe auch Meteorid [Sternschnuppe] ↗
Fußnoten
[1] 1905, Herkunft noch ungewisse "Meteorite, Meteorsteine, Mondsteine, Aerolithe, kosmische Körper, welche in Klumpen- oder Staubform, zumeist unter starkem Geräusch und in erhöhter Temperatur auf die Erde niederfallen. Ihre Beschaffenheit ähnelt vielfach irdischen Gesteinen, jedenfalls fehlen in ihnen nichtirdische chemische Elemente. Die Steinmeteoriten bestehen aus Feldspat, Augit, Oliyin, Enstatit, Bronzit, Quarz, Tridymit, Magnetit, Chromeisen, Magnetkies, Graphit u.s.w.; die Eisenmeteorite aus Schwefeleisen, Eisenchlorür, Nickeleisen. Außerdem trifft man noch Schwefelcalcium, Phosphor-, Chrom- und andre Verbindungen in den Meteoriten. Die Außenfläche der Meteorite wird oft von einer schwarzen, glasartigen Rinde gebildet, welche narbenartige Vertiefungen zeigt. Die Größe reicht bis zu 7000 kg. Ihre Herkunft wird zerfallenen und aufgelösten Kometen zugeschrieben." In: Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 413. Online: http://www.zeno.org/nid/20006085814
[2] 1905, sehr ausführlich: "Meteorsteine (hierzu Tafel »Meteorsteine«; Meteoriten, Aerolithe, Uranolithe, Luftsteine, Bätylen), Eisen- oder Steinmassen, die in größern oder kleinern Stücken, einzeln oder gleichzeitig in größerer Anzahl (Steinregen), meist unter einem donnerartigen Getöse, auf die Erde niederfallen, am Tage von Rauchwölkchen, in der Nacht von lebhaften Feuererscheinungen begleitet und oft als Feuerkugeln, auch wohl mit stark leuchtendem Schweif, beobachtbar. Viele zerspringen im Moment des Niederfallens mit explosionsartigem Geräusch in viele Fragmente. In keinem der vielfältig untersuchten M. ist ein neues, der Erde und den auf ihr vorkommenden Verbindungen fremdes Element entdeckt worden; auch das Vorkommen des Eisens im gediegenen Zustand sowie in Legierung mit Nickel kann nicht als ausschließlich für M. charakteristisch angesehen werden, da in Grönland (Uisak oder Ovifak auf der Insel Disko) in Basalt eingeschlossene Eisenmassen unzweifelhaft tellurischen Ursprungs vorkommen, die jene früher für M. ausschließlich charakteristischen Eigenschaften besitzen. [es folgt eine sehr detaillierte Beschreibung der Beschaffenheit von Meteoriten]
Eine außerordentlich charakteristische Struktur besitzen die meisten Eisenmeteoriten und Mesosiderite. Dieselben sind nämlich durch einen regelmäßigen schaligen Aufbau aus nickelreichern und nickelärmern Eisenmassen ausgezeichnet, und zwar sind diese bald dickern, bald dünnern Schalen den Flächen des regulären Oktaeders parallel orientiert. Da das nickelreichere Eisen von Säure (verdünnter Salpetersäure) weniger leicht angegriffen wird als das nickelärmere, kann man diesen oktaedrischen Schalenbau durch Anätzen ebener, polierter Flächen des Meteoreisens sichtbar machen. [Es folgt eine detailierte Beschreibung der Eisenmeteorite] Die Größe der M. ist sehr wechselnd, wenn auch meist, abgesehen von einzelnen extremen Fällen, nicht bedeutend. Der größte bis jetzt beobachtete Steinmeteorit (Knyahinya 1866) wiegt nahezu 300 kg. Weit schwerer sind viele Eisenmeteoriten, wenigstens werden von einzelnen nachträglich aufgefundenen Eisenmassen unbekannter Fallzeit Stücke im Gewicht von 170, ja von 300 Ztr. […] Man hielt dann lange Zeit die M. für Auswürflinge von Mondvulkanen. Jetzt werden sie allgemein in die engste Beziehung zu den Meteorschwärmen und Kometen gebracht, nachdem Schiaparelli nachgewiesen hat, daß sich die Kometen unter dem Einfluß zu starker Annäherung an die Sonne zu Meteorschwärmen auflösen, d. h. in eine große Anzahl kleiner, die Bahn des ehemaligen Kometen einhaltender, also uns periodisch erscheinender Körper zerfallen. Der Umstand, daß gerade für die bedeutendsten Sternschnuppenschwärme sich keine gleichzeitige Steigerung der Anzahl von Meteoritenfällen nachweisen läßt, wird durch die verschiedene Richtung, in der die Schwärme die Erdbahn schneiden, erklärt; nur Schwärme, die mit der Erde in annähernd gleicher Richtung sich bewegen, werden M. auf die Erde liefern, und von diesen verbrennen gerade die kleinsten, deren Zahl gewiß eine sehr große ist und von manchen Astronomen auf die ungeheure Menge von täglich 1200 Millionen geschätzt wird, in der Erdatmosphäre vollständig. Ein Meteorschwarm, dessen Bewegungsrichtung der Lieferung von Meteorsteinen günstig ist, ist der im November die Erdbahn schneidende. – Auch zur Begründung einer Hypothese über die Beschaffenheit des Erdinnern hat man die M. herbeigezogen. Aus der Ähnlichkeit gewisser M. mit Gesteinen unsrer Erde schloß man auf eine Ähnlichkeit der übrigen, besonders der viel Eisen enthaltenden M. mit dem Material des unbekannten Erdinnern und kam durch die Annahme der Existenz von schweren metallischen Massen in den Tiefen der Erde zu einer Erklärung des auffallend hohen spezifischen Gewichts der Gesamterde (vgl. Erde, S. 908). Daß diese Hypothese durch die Beobachtung gediegenen Eisens in offenbar aus großen Tiefen der Erde stammenden basaltischen Gesteinen eine wesentliche Stütze gefunden hat, ist leicht erkennbar. […]" In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 705-707. Online: http://www.zeno.org/nid/20007082010