Helgoland
Insel
Basiswissen
Helgoland ist ein steil in der südlichen Nordsee aufragender Felsen aus Sandstein. Die Insel entstand durch eine Aufwärtsbewegung tief unter der Oberfläche liegender Salzschichten. Diese drücken den über ihnen liegenden Sandstein nach oben und lassen ihn als Felsen herausragen. Siehe auch Helgolandsprengung ↗
Fußnoten
- [1] 1835: "Helgoland, englische Insel in der Nordsee, berühmt wegen ihrer Seebäder. Sie besteht aus einem 200 Fuß hohen Thonfelsen, von welchem die brandenden Wogen im Laufe der Jahrhunderte einen großen Theil abgespült haben. Das tieferliegende Flachland ist durch 126 Stufen mit dem Felsen verbunden. H. hat zwei Häfen und einen Leuchtthurm. Die Seebäder machen es zum interessantesten Platze des deutschen Meeres. Die Anzahl der Bewohner beläuft sich auf 3600, welche sich vom Lootsendienst und Fischfang nähren. Die Helgoländerinnen lieben Reinlichkeit über Alles, und sind gute Hausfrauen. Treue in der Liebe geht bei ihnen über Alles und höchst selten geschieht es, daß ein Helgoländer eine Geliebte verläßt, wenn er nicht mit Schmach und Schande zugleich von seiner Heimath Abschied nehmen will. Dagegen sieht man die zärtlichen Gattinnen im Kreise ihrer schönen und kräftigen Kinder am lodernden Herde die Nächte durchwachen und den heimkehrenden Gatten, der sich den Wogen der empörten See auf schwachem Kahne ausgesetzt, erwarten. Helgoland trägt weder Bäume noch Getreide; nur die Fischerei ist bedeutend; Industrie fehlt gänzlich." In: Damen Conversations Lexikon, Band 5. [o.O.] 1835, S. 238. http://www.zeno.org/nid/20001737414
- [1837] "Helgŏland ist eine kleine Insel in der Nordsee, etwa sechs M. von der Elbmündung entfernt. Diese, sowie die Mündungen der Weser und der Eider, werden von ihr gewissermaßen beherrscht; sie ist 2200 Schritte lang, 650 breit und zerfällt in das Ober- und Unterland. Beide sind fast ganz baumlos, nur einige Dutzend Apfelbäume, die aber ein kränkelndes Ansehen haben, sieht man an geschützten Stellen. Außer einigen Haidschnucken und Ziegen ist kein Nutzvieh auf der Insel vorhanden; auch Ackerbau fehlt; man pflanzt nur etwas Rüben, Kohl und Kartoffeln. Die Insel gehörte früher zu Ostfriesland, darauf zu Holstein, dann zu Dänemark und kam 1807 unter engl. Oberherrschaft, welche 1814 im Frieden zu Kiel anerkannt wurde. Die 2200 Bewohner H.'s sind fries. Stammes und reden die fries. und die sassisch-niederdeutsche Mundart, zeichnen sich durch Biederkeit und Muth aus und regieren sich selbst nach alten schleswig-holsteinschen Gesetzen. […] Eine Hauptnahrungsquelle ist seit einigen Jahren das Seebad geworden, welches sich auf der etwa eine Viertelstunde vom Eilande entfernt liegenden, im Winter unbewohnten Düne befindet und gegenwärtig sehr stark besucht wird. Das Oberland, auf dessen nördlichstem Punkte sich ein Leuchtthurm erhebt, besteht aus rothem, verhärtetem Thone, das Unterland ist vom Meere angeschwemmt und erhebt sich nur wenig über den Spiegel desselben. Es ist mit jenem, auf welchem die meisten Häuser stehen, durch eine aus etwa 150 Stufen bestehende Treppe verbunden […]" In: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 370-371. Online: http://www.zeno.org/nid/20000832928