Abhauen
Bergbau
Basiswissen
Als Abhauen bezeichnet man im Steinkohlenbergbau eine Strecke, die komplett innerhalb des Steinkohlenflözes von oben nach unten, also einfallend, aufgefahren wird.[2] Das Abhauen wird später durch die Herrichtung zu einem Strebbetrieb eingerichtet. Das Abhauen hat den Nachteil, dass anfallende Gruben- oder Hydraulikwässer nicht von alleine ablfließen sondern sich im tiefsten Punkt sammeln. Das Gegenstück zum Abhauen ist das Aufhauen ↗
Fußnoten
- [1] Walter Bischoff: Das kleine Bergbaulexikon: Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum. Verlag Glückauf, 1988. - 404 S. ISBN 3-7739-0501-7.
- [2] Der Autor dieser Zeilen hatte 1989 selbst über mehrere Wochen in einem Abhauen gearbeitet. Mit einer Höhe von unter einem Meter, drückender Wärme und Feuchte und einer Länge von über 100 Metern waren die Arbeitsbedingungen sehr schwer. Alleine das "Laufen" im "Entenwatschelgang" war extrem anstrengend. Eine bemerkenswerte Erfahrung nach einer Schicht im Abhauen war die völlige körperliche Erschöpfung, die selbst für die kleinste geistige Tätigkeit im Feierabend keine Kraft mehr ließ. Den Effekt, dass lange schwere körperliche Arbeit nicht nur den Körper sondern auch den Geist erschöpft, beschrieb unter anderem auch der englische Schriftstellen George Orwell in seinem Bericht über sein Arbeit als Tellerwäsche (Plongeur) in Paris. Das entsprechende Buch heißt "Down and Out in Paris and London".