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Zechstein


Erdgeschichte


Basiswissen


Wüstenzeit in Deutschland: Teile dessen, was später einmal Deutschland geben sollte, lagen nahe am Äquator auf dem damaligen Superkontinent Pangäa. Das Klima was wüstenhaft heiß. Das hinterließ Spuren in Deutschland. Hier steht mehr zur Zeit des Zechstein.

Wie weit zurück liegt das Zechstein?


Das Zechstein begann vor rund 257 Millionen Jahren und endete vor gut 251 Millionen. Das war lange nach der Zeit der Steinkohlenwälder in Europa. Mit dem Zechstein beginnt das letzte Achtzehntel der 45040 Millionen Jahre langen Erdgeschichte. Siebzehn Achtzehntel der Erdgeschichte liegen damit schon in der Vergangenheit. Dennoch: die große Zeit der Dinosaurier lag noch fern in der Zukunft.

Wie sah die Erde im Zechstein aus?


Die Landkarte der Erdoberfläche wurde beherrscht von dem Superkontinent Pangäa - auf deutsch: die Allerde: alle Kontinente hingen in einer großen Landmasse zusammen. Teile dessen was später Deutschland geben sollte lagen nahe am Äquator. Das Klima war heißt und trocken. Flache Meeresbecken dampften immer wieder vollständig ein. Auf dem Festland lebten Reptilien, Vorfahren der späteren Dinosaurier. Für eine ähnliche Landschaft siehe zum Beispiel Totes Meer ↗

Wertvolle Lagerstätten entstehen


Im Zechstein waren große Gebiete Norddeutschlands von Meeren bedeckt. Bedingt durch ein sehr arides (trockenes) und heißes Klima sowohl fehlende Verbindungen dieser Meere zum offen Ozean dampften diese Meere immer wieder vollständig ein. Die im Meereswasser gelösten Stoffe blieben dabei als mächtige Salz- und Kalklagerstätten zurück. Sie werden heute in Steinbrüchen (Kalk) oder unter Tage (Salz) bergmännisch abgebaut. Siehe auch Kalihalde ↗

Karstlandschaften als Spur einer fernen Zeit


Das Zechstein hinterließ in Deutschland neben großen Salzlagerstätten auch mächtige LKalk- und Dolomitablagerung. Diese treten zum Beispiel im östlichen Sauerland um die Stadt Marsberg an die Oberfläche (Steinbruch Blome). Diese Kalke können durch unterirdisch fließende Wässer ausgehölt werden und bilden dann eine markante Karstlandschaft, etwa östlich des Marsberger Stadtteiles Essentho. Dort verschwinden dann zum Beispiel Bäche im Untergrund, man spricht von einem Ponor ↗

Was ist eine chemische Fällung?


Im Ozeanwasser sind normalerweise recht viele chemische Stoffe gelöst. Man kann sie nicht sehen, aber zum Beispiel schmecken: Ozeanwasser ist salzig, es enthält oft große Mengen an Kochsalz (NaCl). Neben dem Kochsalz sind auch noch viele andere chemische Stoffe in dem Wasser gelöst, etwa Kalk (Calciumcarbonat). Wenn nun Wasser verdunstet, bleiben die gelösten Stoffe im ursprünglichen Wasser zurück. Sie verdunsten nicht mit. Verdunstet irgendwann mehr Wasser als in das Gewässer zufließt, dann steigt die Konzentration der gelösten Stoffe stark an. Genau das ist in den wüstenhaften Meeren der fernen Zechsteinzeit passiert. Ab einem gewissen Punkt fallen dann die gelösten Stoffe nach und nach oder schlagartig aus und sinken als Feststoff zu Boden. So sind die gewaltigen Salzlagerstätten entstanden, die heute in Bergwerken in Deutschland abgebaut werden. Mehr zum chemischen Effekt steht im Artikel zur Fällung ↗