Wasserstoffherstellung
H2-Produktion
Definition
Als Herstellung von Wasserstoff bezeichnet man die Verfügbarmachung von molekularem Wasserstoff, also H2-Molekülen. Dabei werden Wasserstoffatome aus anderen Verbindungen gelöst und neu zu H2 zusammengesetzt.
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Nach Umweltverträglichkeit[1]
- Grauer Wasserstoff: herkömmliche Verfahren spalten meist Erdgas (Methan) unter Hitze in Wasserstoff und CO2. Diesen nennt man „grau“, wenn das CO2, etwa 10 Tonnen je Tonne Wasserstoff,[1] ungenutzt in die Atmosphäre gelangt.
- Blauer Wasserstoff: herkömmlich erzeugter Wasserstoff, wenn das entstehende CO2 gebunden und nicht in die Atmosphäre abgegeben wird.
- Türkiser Wasserstoff: durch thermische Methanspaltung erzeugten Wasserstoff nennt man „türkis“, wenn dabei fester Kohlenstoff statt CO2 anfällt, die thermische Energie aus erneuerbaren Energiequellen stammt und der Kohlenstoff dauerhaft nicht verbrannt wird.
- Grüner Wasserstoff: wird unter Nutzung regenerativ erzeugten Stroms durch Elektrolyse erzeugt. Die großtechnische Umsetzung solcher Verfahren gilt manchen als eine Schlüsseltechnologie zur Bekämpfung der globalen Erwärmung.[3] Hingegen ist umstritten, welche Kosteneffizienz und welcher Wirkungsgrad mit ihnen erreichbar ist, wie groß der Gesamtnutzen dieser Technologie in ausgereifter Form wäre und ob für die meisten Sektoren nicht beispielsweise Akkumulatoren vorzuziehen wären.[4]
- Roter Wasserstoff: zur Wasserstoffherstellung wird elektrischer Strom aus Kernenergie verwendet.
- Weißer Wasserstoff: Anfall aus chemischen Prozessen, die nicht das Ziel der Wasserstoffproduktion haben
- Gelber Wasserstoff: Herstellung durch Elektrolyse aus dem Stromnetz (Strommix), siehe auch Elektrolyse ↗
Fußnoten
- [1] Bundesministerium für Bildung und Forschung: Eine kleine Wasserstoff-Farbenlehre. Abgerufen am 15. Juni 2020.