Transhumanismus Vision Basiwissen Als Transhumanismus bezeichnet man eine breite Strömung visionären Denkens hin zu Menschen, deren Fähigkeiten und Eigenschaften weiter über das jetzt mögliche Hinausgehen. Dabei kann man zwei Grundströmungen unterscheiden. Transhumanismus der Individuen Dies ist die überwiegend gemeinte Bedeutung: einzelne Menschen werden in Körper und Geist mit technischen Mitteln und Methoden so optimiert, dass ihre Fähigkeiten weit über denen jetziger Menschen liegen werden [1]. Die Visionen reichen von Cyborgs bis hin zur Migration von Menschen auf Computersysteme. Siehe auch Cyborg ↗ Transhumanismus des Kollektivs Größere Gruppen von Menschen werden zusammen mit den sie umgebenden Technologien optimiert bis hin zu einem soziotechnischen Überwesen (Global Brain, Metaman). Der einzelne Mensch wird dann zu einem funktionalen Teil des Ganzen und erfährt darin seine Erfüllung. Siehe als Beispiel den Homo Symbioticus ↗ Soll man den Transhumanismus stoppen? Transhumanismus als Zukunftsszenario wird sehr unterschiedlich bewertet. Das Spektrum reicht von euphorischem Fortschrittslauben hin zu Ängsten vor dystopisch unkontrollierbaren Zuständen. Um einen Transhumanismus aufzuhalten, so der Philosoph Nick Bostrom, müsste man gezielt einige Situationen ausschalten, in denen jetzige Menschen gegen Maschinen und KI konkurrieren. Dieses Idee ist hier kurz vorgestellt im Artikel Bostrom-Bremse ↗ Fußnoten [1] Yuval Harari: Homo deus: eine Geschichte von Morgen. Aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn. C.H.Beck, München 2017 (1. Auflage) bis 2018 (2. Auflage), ISBN 978-3-406-70401-7. [2] Nick Bostrom: Die Zukunft der Menschheit. Suhrkamp Verlag. 2018. ISBN: 978-3518298459. [3] Gregory Stock: Redisigning Humans: Our Inevitable Genetic Future. Houghton Mifflin Company. 2002. ISBN: 978-0618060269. [4] Günter Anders: Die Antiquiertheit des Menschen. Band I: Über die Seele im Zeitalter der zweiten industriellen Revolution. C. H. Beck, München 1956, ISBN 3-406-47644-9. [5] Dass der Mensch am Ende seiner Entwicklung angekommen ist, vermutet der Physiker und Nobelpreistäger Erwin Schrödinger. Er argumentiert mit der fehlenden biologischen Auslesefunktion von Krieg und Medizin: "Er [der Krieg] ist ein wahlloes Morden, ebenso wie unsere fortgeschrittene Heilkunde und Chirurgie auf wahllose Lebenserhaltung abzielt. Krieg und ärztliche Kuunst, verdienterweise Antipoden in unserer Achtung, treffen sich darin, daß sie für die Auslese wertlos sind. […] All das weist darauf hin, daß unsere Entwicklung als Art zum Stillstand gekommen ist und uns wenig Aussicht auf weiteren biologischen Fortschritt verheißt." Schrödinger sieht dennoch einen Weg zu einer Höherentwcklung, und zwar in Form des Lamarckismus. In: Erwin Schrödinger: Geist und Materie. Friedrich Vieweg & Sohn Braunschweig, 1961. Deutsche Ausgabe der Tanner Lectures vom Trinity College Oxford aus dem Jahr 1956 (Mind and Matter). Dort die Seite 13. Menschen verschmelzen mit ihrer Umwelt und erreichen dadurch völlig neuartige Bewusstseinsebenen: eine von vielen möglichen transhumanistischen Visionen. Gunter Heim Urmensch [Herkunft] Homo sapiens [Ausgangssituation] Homo Symbioticus [fiktiv] Homo integratus beatus [fiktiv] Erweiterter Phänotyp Erweiterter Geist Enhancement Optimierung Mind uploading Cyborg Eugenik Hochbegabung Übermensch Wissensgesellschaft Gemeinschaftssiedlung Harari-Welten Humanismus Super-Wesen Philosophie Futurologie Transhumanismus auf Wikipedia Zurück zur Startseite