Toba-Vulkan
Steinzeit-Katastrophe?
Basiswissen
Hat ein Vulkan fast die Menschheit ausgerottet? Nach der Theorie des Genetischen Flaschenhalses erlitt der moderne Mensch den für seine Existenz bedrohlichsten Rückgang seiner Bevölkerung vor 75.000 Jahren, als sich nach dem Ausbruch des Supervulkans Toba (heute der Tobasee auf Sumatra) weltweit nur 1.000 bis 10.000 Personen retten konnten. Von diesen wenigen Individuen sollen alle heutigen Menschen abstammen. Das ist hier kurz erläutert.
Die Grundindee
Im Jahr 1991 veröffentlichten verschiedene Wissenschaftler eine Theorie, derzufolge der Toba-Vulkan auf Sumatra fast die Menschheit ausgelöscht hätte[1]. Als Indizien werden heute einerseits die als gesichert betrachteten geologischen Befunde über einen entsprechend starken Vulkanausbruch vor etwa 75 Tausend Jahren angeführt sowie Belege aus der Genetik, dass sowohl der moderne Mensch (Homo sapiens) als auch einige Tierarten (Organ-Utans, Schimpansen, Geparde, Tiger) durch einen genetischen Flaschenhals gingen, es zu der Zeit kurzfristig also nur wenige Individuen dieser Arten gab. Der Vulkanausbruch wurde dabei als Ursache für den Populationsrückgang betrachtet. Die evolutionsbiologische Folge davon war ein sogenannter genetischer Flaschenhals ↗
Fußnoten
- [1] Chesner, C.A.; Westgate, J.A.; Rose, W.I.; Drake, R.; Deino, A: Eruptive History of Earth's Largest Quaternary caldera (Toba, Indonesia) Clarified. In: Geology. 19 (3): 200–203. 1991.
- [2] Lane, C. S.; Chorn, B. T.; Johnson, T. C. (2013). "Ash from the Toba supereruption in Lake Malawi shows no volcanic winter in East Africa at 75 ka". Proceedings of the National Academy of Sciences. 110 (20): 8025–8029. Bibcode:2013PNAS..110.8025L. doi:10.1073/pnas.1301474110. PMC 3657767. PMID 23630269.