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Schwimmendes Moor


Nordsee


Basiswissen


Im Mittelalter ertränkten mehrere Sturmfluten große besiedelte Bereiche, die vor allem aus Moorlandschaft bestanden. Ein kleiner Rest dieses ehemaligen Moores ist das schwimmende Moor, auch Sehestedter Moor genannt. Mit jeder Sturmflug schwimmt das Moor auf dem Wasser auf. Das ist hier mit einigen Besonderheiten kurz vorgestellt.

Wie sieht das schwimmende Moor aus?


Das Moor selbst ist in großen Teilen mit Bäumen (Erlen, Birken) bewachsen. Manche Stellen sind auch frei und mit Gräsern bewachsen. Der Untergrund ist deutlich erkennbar moorig. Ein sehr kurzer Bohlenweg führt ein sehr kleines Stück in das Moor hinein. Vom nahegelegenen Deich aus kann man das Moor von oben aus betrachten.

Warum heißt es auch Sehestedter Moor?


Das Moor erhielt seinen Namen in Erinnerung an den Deichbaumeister Christian Thomesen Sehested. Dieser versuchte in der Gegend einen großen Deich als Schutz gegen den Jadebusen zu bauen. Ein großes Problem war dabei der weiche Untergrund. Schon kurz nach dem Bau des ersten Deiches im frühen 18ten Jahrhundert war dieser wieder um mehrere Meter nach unten eingesackt (Information nach Erlärtafeln vor Ort).

Was ist die gelogische Besonderheit?


Erreicht bei einer Sturmflut das Wasser des Jadebusens die Moorlandschaft, so schwimmt diese auf. Bis um 1900 stand auf dem Moor sogar noch ein bewohntes Haus, das mit nach oben aufgeschwommen ist (Erklärtafel vor Ort). Das Nordseewasser lagert dann aufgewühltes Material als Sediment unterhalb des schwimmenden Moores auf dem Untergrund ab. Zieht sich das Wasser zurück, dann liegt das ältere Moor auf den deutlich jüngeren, frisch entstandenen Sedimentschichten[1]. Normalerweise gilt die Regel, dass jüngere Sedimente immer weiter oben liegen. Dieses Prinzip, das im schwimmenden Moor verletzt wird, heißt in der Geologie stratigraphisches Prinzip ↗

Fußnoten