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Roger Bacon (Zitate)


13tes Jahrhundert


Basiswissen


Vielleicht mehr noch als Leonardo da Vinci, sah der Geistliche und Scholastiker Roger Bacon (1214 bis 1294) die Zukunft ferner Jahrhunderte - unsere Gegenwart - voraus. Hier stehen einige Zitate von Bacon.

Über die Mathematik


In seinem Hauptwerk Opus maius heißt es über die Rolle der Mathematik: "Alle Dinge des Himmels (dazu zählen für Bacon auch die Engel) können nur durch Quantitäten erfasst werden, wie in der Astronomie ganz offensichtlich. Über Quantitäten aber handelt die Mathematik. Auch hängt die Kraft aller logischen Operationen von der Mathematik ab. [...] Die Erkenntnis der mathematischen Gegenstände ist uns gewissermaßen angeboren. Sie gehen also aller Erkenntnis und Wissenschaft voraus, [...] so ist sie die erste aller Wissenschaften. Sie erst ermöglicht es uns, wissenschaftlich zu arbeiten. [...] Nur in der Mathematik gelangen wir zur vollen, irrtumslosen Wahrheit, zu einer Gewissheit ohne Irrtum. [...] Nur mit Hilfe der Mathematik kann man wirklich wissen und alle anderen Aussagen verifizieren, denn in jeder Wissenschaft ist nur so viel an Wahrheit enthalten, wie in ihr Mathematik steckt. [...] Nachdem ich also gezeigt habe, dass man in der Philosophie nur etwas wissen kann, wenn man in der Mathematik Bescheid weiß, und Theologie nicht ohne Philosophie verstanden werden kann, folgt, dass jeder Theologe Mathematik beherrschen muss. Der Theologe muss ausgezeichnet über die geschaffenen Dinge orientiert sein, das aber kann er nicht ohne Mathematik. Die Mathematik kommt dem göttlichen Denken am nächsten.“[1] Bacon Idee, dass das Zahlen- oder Mengenmäßige wichtig für ein tieferes Verständnis sei

Über das Experiment


"In den Naturwissenschaften kann man ohne Erfahrung und Experiment nichts Zureichendes wissen. Das Argument aus der Autorität bringt weder Sicherheit, noch beseitigt es Zweifel. [...] Mittels dreier Methoden können wir etwas wissen: durch Autorität, Begründung und Erfahrung. Die Autorität nützt nichts, wenn sie nicht auf Begründung beruht: Wir glauben einer Autorität, sehen aber nichts ihretwegen ein. Doch auch die Begründung führt nicht zu Wissen, wenn wir nicht ihre Schlüsse durch die Praxis (des Experiments) überprüfen. [...] Über allen Wissenschaften steht die vollkommenste von ihnen, die alle anderen verifiziert: Es ist das die Erfahrungswissenschaft, die die Begründung vernachlässigt, weil sie nichts verifiziert, wenn nicht das Experiment ihr zu Seite steht. Denn nur das Experiment verifiziert, nicht aber das Argument.[2]" Diese Grundhaltung Bacons nennt man heute Empirismus ↗

Über das Flugzeug


"Es können auch Instrumente zum Fliegen hergestellt werden, in denen ein Mensch sitzt, der eine gewisse Art von Apparat bedient, durch den künstliche Flügel die Luft bewegen, so wie es bei den Vögeln der Fall ist."[3] Bacons Traum wurde in - ähnlicher Form - erstmals wahr mit dem Wright Flyer I ↗

Fußnoten