Rippel
Geologie
Basiswissen
Wellenförmige Oberflächenstrukturen sandiger Sedimente nennt man Rippel. Sie können durch Wellen oder auch durch Strömungen entstehen. Von der Entstehung her sind sie mit Sanddünen verwandet. Die Rippel zeigen sich oft auch im Sediment von Millionen Jahren alten Gesteinen[1]. Die Rippel verraten so viel über vergangene Welten auf der Erde.
Arten von Rippeln
Klassische Rippel entstehen durch fließendes Wasser. Man unterscheidet zum Beispiel Strömungsrippel, Seegangsrippel, Rhomobeder oder Zungenrippel, Haftrippel, Kleinrippe und Großrippel[2, Seite 100 f.]
Rippel nach ihrer Höhe und Steilheit
Rippel können nur wenige Millimeter hoch sein aber auch mehr als 3 Meter Höhenunterschied aufweisen. Für die Nordseeküste werden Rippel oft nach der Höhe[3, Seite 68], Länge[2, Seite 99] und der Steilheit klassifiziert[3, Seite 68]:
- Typ 1: weniger als 0,5 Meter hoch und/oder weniger als 0,6 Meter groß: Kleinform mit Rippelcharakter
- Typ 2: 1 bis 2 Meter Höhe und/oder 0,6 bis 30 Meter groß Großrippel ↗
- Typ 3: 2 Meter und mehr hoch und/oder mehr als 30 Meter groß: Groß- bis Riesenrippel
- a) Reziproke Steilheit 12-75: steile Rippel
- b) Reziproke Steilheit 75-150: mittelmäßig geneigt
- c) Reziproke Steilheit 200-250: wenig geneigte Formen
Die reziproke Steilheit L/H ist der Kehrwert der Steilheit H/L. Dabei ist H die Höhe des Rippels und L die Länge, gemessen als Abstand zwischen zwei Kämmen oder Hochpunkten, analog der Wellenlänge.
Fußnoten
- [1] Roland Walter: Aachen und südliche Umgebung. Nordeifel und Nordost-Ardennen. Gebrüder Bornträger. Berlin, Stuttgart. 2010. ISBN: 978-3-443-15086-0. Seite 133. Dort werden Sandsteine im Felsensockel einer Aachener Kirche beschrieben, die Rippel zeigen. Siehe auch Condroz-Sandstein ↗
- [2] Hans-Erich Reineck: Das Watt. Ablagerungs- und Leensraum. Verlag von Waldemar Kramer. Frankfurt am Main. Dritte Auflage. 1982. ISBN: 3-7829-1067-2. Dort Seiten 70 (Querschnitt), 72 (Arten), 76 (Anteil am Gesamtwattsediment), 95 (detaillierte Beschreibung verschiedener Formen), 175 (Rippelformen in fossilem Watt).
- [3] Christian Winter, Alice Lefebvre, Markus Benninghoff, Verner B. Ernstsen : Die Verteilung und Eigenschaften von Bodenformen in der Deutschen Bucht, eine Rekonstruktion der Karten von Ulrich (1973). In: Die Küste, 83 (2015). Dort die Seiten 65 bis 76: Online: https://izw.baw.de/publikationen/die-kueste/0/k083104.pdf
- [4] Hans-Erich Reineck, I. B. Singh, F. Wunderlich: Einteilung der Rippeln und anderer mariner Sandkörper. In: Senck Marit 3, 93-101, 1971.
- [5] J. Ulrich: Die Verbreitung submariner Riesen- und GroƢrippeln in der Deutschen Bucht. Ergänzungsheft zur Deutschen Hydrographischen Zeitschrift., Reihe B (40). Nr. 14, 31, 1973.
- [6] F. Werner, W. E. Arntz: Tauchgruppe Kiel: Sedimentologie und Ökologie eines ruhenden Riesenrippelfeldes. Meyniana 26, 39-62, 1974.