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Qualle


Zoologie


Basiswissen


Quallen gehören zu den Tieren und leben in ihrer erwachsenen Form frei schwebend im Wasser. Viele Arten haben lange Fangarme entwickelt, mit denen sie Beute fangen können. Als Fossilien sind Quallen nur selten überliefert. Die ältesten Exemplare stammen aus dem Kambrium.

Was ist die größte Qualle?


Die gelbe Haarqualle (Cyaneta capillata) gilt mit einem Schirmdurchmeser von einem Meter und über 30 Metern langen Tentakeln als die größte Qualle. Sie lebt auch in Deutschland, ist aber für Menschen weitgehend ungefährlich. Sie ernährt sich von schwebenden Kleinstlebewesen, dem sogenannten Plankton ↗

Sind Quallen lernfähig?


Ja. Obwohl Quallen zu den am einfachsten gebauten Tieren zählen, können Sie lernen. Das wurde am Beispiel von Würfelquallen der Art Tripedalia cystophora gezeigt. Diese Tiere leben unter anderem Mangrovensümpfe in der Karibik. Sie haben kein zentrales Nervensystem im Sinne eines Gehirns sondern verteilte Neuronen (Nervenzellen). Die Tiere haben insgesamt 24 Augen mit verschiedenen Typen wie Grubenaugen oder Linsenaugen. Die Tiere können im Wasser herabhängenden Wurzeln mit Schwimmbewegungen ausweichen. In einem Versuch wurden die Wurzeln durch dunkle Streifen in einem Aquarium simuliert. Als man dann die Streifen heller machte, dauerte es eine Zeit, bis die Quallen gelernt hatten auch diesen auszuweichen. Doch letztendlich passten sich die Quallen der neuen Wurzelfarbe an. Das verteilte Nervensystem hatte gelernt[1].

Haben Quallen eine Seele?


Dem Biologe Ernst Haeckel (1834 bis 1919) zufolge haben auch einfache Tiere wie Quallen, er nennt sie Medusen[3], eine Seele. Er argumentiert: "Haben wir nun eine solche Meduse vorsichtig mit Hilfe eines großen Glasgefäßes aus dem Meere geschöpft und untersuchen wir ihren Körperbau genauer, so entdecken wir bereits besondere Seelenorgane. Am Rande ihres schirmförmigen Körpers halten wirkliche Augen einfachster Art und Gehörbläschen Wache, und aufmerksame Nerven vermitteln den Verkehr zwischen den Sinneszellen und den Muskelzellen, welche die kräftigen Schwimmbewegungen der Medusen bewirken. Aber auch hier stehen Muskeln und Nerven noch in innigster Verbindung mit ihre Ursprungsstätte, der äußeren Haut, und ein eigentliches Gehirn, als einheitliches Zentralorgan des ganzen Seelenapparates, fehlt noch den Medusen.[2]" Siehe auch Zellseelen und Seelenzellen ↗

Fußnoten