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Prozessphilosophie


Philosophie


Grundidee


Es gibt keine immerwährenden Substanzen wie Atome, Seelen oder Elementarteilchen als Bausteine der Welt sondern nur ständig sich verändernde Prozesse. Das ist der Kerngedanke der sogenannten Prozessphilosophie. Dieser Gedanke ist auf engste Verbunden mit dem englischen Mathematiker Alfred North Whitehead. die Grundideen sind hier kurz vorgestellt.

Prozesse statt Subtanzen


Seit der griechischen Antike suchten Denker nach den Urbausteinen der Welt, an sich unverändlicher Dinge, aus denen die Welt zusammengesetzt ist. Diese Substanzen können materiell gedacht sein (Atome, Personen, Gegentände) oder auch immateriell (Ideen, Seelen), doch allen gemeinsam war, dass sie in sich beständige Wesenskerne hatten. Dem stellt Whitehead die Idee gegenüber, dass die Realität nicht aus Substanzen gedacht werden kann sondern aus ständig sich verändernden Prozessen[2].

Prozesse Bestehen aus Ereignissen


In Whiteheads Prozessphilosophie ist die Welt aufgebaut aus sogenannten Ereignissen (entitites). Diese Ereignisse denkt Whitehaed als nicht voneinander trennbar. Bei klassisch gedachten Substanzen, etwa Atomen, wäre das nicht der Fall: man kann sich ein Atom vorstellen als volltändig in sich bestimmt, unahbängig von anderen Atomen. Im Prozessdenken jedoch steht jedes Ereignis mit jedem anderen Ereignis in irgendeiner Verbindung. Alle Ereignisse stehen miteinander in Relation. Bemerkenswert ist hier eine gewisse Konvergenz des Teilchenbegriffs aus der Quantenphysik mit der Idee der allverwobenen Prozesse. Tatsächlich wird zumindest theoretisch jedes quantenphysiaklisch gedachte Teilchen durch jedes andere Teilchen - sogar vergangene - im Kosmos beeinflusst. Das kommt zum Beispiel zum Ausdruck in den Pfadintegralen, mit denen alle Wechswirkungen von Photonen mit Materie berechnet werden können. Das entsprechende Gebiet der Physik ist die sogenannte Quantenelektrodynamik ↗

Fußnoten