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Introjektion


Psychologie


Basiswissen


Als Introjektion bezeichnet man ganz allgemein zunächst den (hypothetischen) Vorgang, dass ein Objekt der Außenwelt von einem empfindungsfähigen Subjekt als Innenbild oder Innengestalt wahrgenommen wird. Der Vorgang ist insofern hypothetisch, da er eine Trennung Welt in eine Außenwelt und eine Innenwelt annimmt. Dieser Vorbehalt des Hypothetischen ist hier mit einem Originalzitat des Physikers Ernst Mach kurz vorgestellt.

Introjektion als Fehlerquelle nach Ernts Mach


Ernst Mach zitiert in seinem Klassiker zur Analyse der Empfindungen[1] zunächst den Philosophen Richard Avenarius: „Das Gehirn ist kein Wohnort, Sitz, Erzeuger, kein Instrument oder Organ, kein Träger, oder Substrat u. s. w. des Denkens [...] Das Denken ist kein Bewohner oder Befehlshaber, keine andere Hälfte oder Seite u. s. w., aber auch kein Produkt, ja nicht einmal eine physiologische Funktion oder nur ein Zustand überhaupt des Gehirns." Mach bestätigt diese Aussage von Avenarius im Kern: „Ohne für jedes Wort von Avenarius und dessen Interpretation einstehen zu können und zu wollen, scheint mir doch seine Auffassung der meinigen sehr nahe zu liegen. Der Weg, den Avenarius verfolgt, „die Ausschaltung der Introjektion", ist nur eine besondere Form der Elimination des Metaphysischen."

Welchen Schluss zog Mach aus dem Gedanken?


Ernst Mach hält die Existenz einer außerhalb des menschlichen Kopfes existierenden "Außenwelt" für eine schlechte Hypothese. Mach zufolge ist nur eines sicher: die Abfolge von Sinneserlebnissen. Daraus Körper einer realen Außenwelt zu konstruieren und dann auf umgekehrten Wege zu fragen, wie diese in das eigene Innere gelangen ist ein doppelter Fehler. Siehe mehr zu Machs Konzeption einer Physik ohne Materie im Artikel zur Außenwelthypothese ↗

Die Introjektion bei hypothetischen Überwesen


Seit den 1960er Jahren verfassten mehrere Autoren Utopien oder Dystopien von planetaren Überwesen,die zur Zeit aus einer Symbiose von Menschen, ihrer Technologie und eventuell anderen Komponenten entstehen. In einer dieser Visionen bezeichnet der Autor eine Art Introjektion als innere Abbildung äußerer Welten mit dem Wort Endomorphismus ↗

Fußnoten