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Idealismus


Naturwissenschaftlich


Basiswissen


In der Alltagssprache steht Idealismus oft für eine Art Selbstlosigkeit, die soziale oder sonstige Idee für wichtiger hält als den eigenen individuellen Erfolg. In der Philosophie ist der Begriff anders definiert, was hier kurz vorgestellt ist.

Philosophie


Als Idealismus bezeichnet man eine Grundeinstellung, die dem Ideellen, Geistigen, dem Bewusstsein einen deutlichen Vorrang gegenüber dem Materiellen einräumt. In einem idealistischen Weltbild kann die äußere Welt der Materie bloßes Objekt für das Bewusstsein sein, nur im Bewusstsein sozusagen von diesem erschaffen bestehen oder grundsätzlich selbst ideeller Natur sein.

Physik


Bis etwa zum Jahr 1900 bestand ein weitgehender Konsens fast aller Naturwissenschaftler und Physiker, dass es eine für sich objektiv bestehende Außenwelt gibt, die auch unabhängig von Bewusstsein existiert. Mit den Erkenntnissen der Quantenphysik, die ab 1920 auch imme stärker das Wesen von Materie zu hinterfragen zwangen, geriet diese Anschauung immer mehr in die Defensive. Heute kann keine klare Trennlinie mehr gezogen werden zwischen Materie und nicht-Materie. Die Annahme einer materiellen Welt für sich ist bloß noch eine Außenwelthypothese ↗

Scholastik


In der Scholastik, etwa vom 11ten bis zum 14ten Jahrhundert, wurde von Gelehrten die Frage diskutiert, ob Worte beziehungsweise Begriffe eine reale Existenz außerhalb menschlicher Wahrnehmung hätten. Als Realismus bezeichnete man damals die Position, dass Begriffe wie das Gute oder die Weisheit für sich selbst existent sein können. Die Gegensposition nannt man Nominalismus. Die Bedeutung von Realismus der Scholastik entspricht in vielm der Bedeutung von Idealismus heute. Mehr unter Realismus ↗

Fußnoten