Graduell
Mathematisch
Definition
Graduell heißt, dass sich etwas in sehr kleinen, kaum wahrnehmbaren Schritten ändert: die Übergänge zwischen dem Hell der Sonnenscheibe und den vorbeiziehenden Wolken war graduell. In der Mathematik kommt die Idee des Graduellen sowohl in der Stetigkeit von Dezimalzahlen vor (zwischen zwei Zahlen gibt es immer noch mehrere andere) sowie im Formalismus der Grenzwertbildung. Beides wird hier kurz erklärt.
Stetigkeit
Von der Dezimalzahl 2,4 kann man in beliebig kleinen Schritten sich auf die Dezimalzahl 2,5 zubewegen: 2,40 ⭢ 2,41 ⭢ 2,42 ⭢ 2,43 oder noch feiner 2,4000 ⭢ 2,4001 ⭢ 2,4002 ⭢ 2,4003 und so weiter. Diese Idee beliebig feiner Übergänge heißt in der Mathematik Stetigkeit ↗
Das Sekantenverfahren (h-Methode) der Analysis
Von einem Funktionsgraphen kann man die Steigung zwischen einen linken und rechten Punkt bestimmen. Nun kann man den rechten Punkt in beliebig kleinen Schritten immer näher an den linken Punkt heranführen. Die Steigung zwischen den beiden Punkten wird dann immer mehr zur Steigung in genau einem Punkt. Das ist formalisiert im sogenannten Sekantenverfahren ↗