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Fehlende Durchgängigkeit


Grund für begriffliche Unschärfen


Basiswissen


Für viele Begriffe wären weit mehr beschreibende oder eingrenzende Adjektive sinnvoll verwendbar als im Schulalltag tatsächlich verwendet werden. Nehmen wir als Beispiel die adjektivisch gebrauchten Worte

proportional
antiproportional
linear
quadratisch
exponentiell

Diese Begriffe wären sprachlich durchängig kombinierbar mit den Worten Zuordnung, Funktion und Gleichung. Tatsächlich werden aber nicht alle Kombinationen genutzt, wie die folgende Reihe von Kombinationen zeigt:

proportionale Zuordnung ⭢ sehr häufig
proportionale Funktion ⭢ eher selten
proportionale Gleichung ⭢ ungewöhnlich

antiproportionale Zuordnung ⭢ sehr häufig
antiproportionale Funktion ⭢ gar nicht
antiproportionale Gleichung ⭢ gar nicht

lineare Zuordnung ⭢ ungewöhnlich
lineare Funktion ⭢ sehr häufig
lineare Gleichung ⭢ sehr häufig

quadratische Zuordnung ⭢ gar nicht
quadratische Funktion ⭢ sehr häufig
lineare Gleichung ⭢ sehr häufig

exponentielle Zuordnung ⭢ gar nicht
exponentielle Funktion ⭢ gebräuchlich als Exponentialfunktion
exponentielle Gleichung ⭢ gebräuchlich als Exponentialgleichung

Hier wären zu überlegen, ob die möglichen Kombinationen nicht alle für eine thematische Übersicht belegt und angesprochen werden sollten.

Etwas weiter greifend könnte man fragen, ob nicht kombinierte Adjektive und Substantive aus einem Themenkreis nicht durchgängig in einer Wortart gehalten werden könnten.

Es gibt proportionale, lineare und quadratische Funktionen. Man spricht aber nicht von exponentiellen Gleichungen. Ebenso gibt es kein gängiges Adjektiv zur Bezeichnung einer Wurzelfunktion (wurzelige Funktion klingt ungewöhnlich und falsch).

In der Nachhilfe kann man zuweilen beobachten, dass Kinder unsicher werden und stocken, wenn begriffliche Fortsetzung scheinbarer Reihen plötzlich nicht mehr akzeptiert wreden.