Doppelspaltexperiment nach Taylor
Physik
Basiswissen
Mit wenig Licht: die Kernaussage des Doppelspaltversuches ist: Elektronen oder Lichtteilchen (Photonen) ergeben grundsätzlich andere Ergebnisse als Versuche mit echten Kugeln.
Der Doppelspalt nah Taylor als Versuch
- Der Versuch wurde durchgeführt von G. I. Taylor in England.
- Er wurde veröffentlicht im Jahr 1909: Interference fringes with feeble light
- Als Lichtquelle diente eine Gaslampe oder eine Kerze ↗
- Sie stand vor einem größeren Kasten.
- An einer Kastenwand war ein horizontaler Schlitz.
- Hinter dem Schlitz verlief im Kasten eine horizontale Nadel.
- Schlitz und Kasten bildeten sozusagen einen Doppelspalt.
- Im Kasteninneren auf der Seite gegenüber dem Schlitz war eine Photoplatte.
- Licht auf diese Photoplatte hinterließ dauerhaft fixierte Verfärbungen.
- Die Schwächung des Lichts erfolgte mit verschieden vielen verdunkelten Scheiben.
- Als längste Belichtungszeit wurden 2000 Stunden oder 3 Monate angegeben.
- Egal wie stark oder schwach das Licht der Lichtquelle war:
- es ergaben sich immer die typischen Interferenzmuster ↗
Die wesentliche Argumentation
- Man kann den Doppelspalt mit echten Teilchen durchführen.
- Denkbar sind zum Beispiel Gewehrkugeln oder Farbteilchen aus einer Spraydose.
- In diesem Fall ergibt sich kein Interfernzmuster.
- Mit Elektronen oder Photonen aber entsteht Interferenz.
- Die Frage war: kann man Intereferenz aus dem Teilchenmodell herleiten?
- Ein Aspekt dabei war: kann die Anzahl der Teilchen eine Rolle spielen?
- Können die Teilchen sich gegenseitig so beeinflussen, dass Intereferenz entsteht?
- Um das zu überprüfen, kann man die Anzahl der Teilchen drastisch verringern:
- In einer bestimmten Zeit fliegen dann sehr wenige Teilchen durch den Doppelspalt.
- Würde das das Intereferenzmuster verändern oder sogar verschwinden lassen?
- Das war die Fragestellung des Taylor-Versuches.
- Die Antwort war: nein, das Intereferenzmuster bleibt.
Die Methode der Lichtschwächung
- Taylor verwendete als Lichtquelle Kerzen oder Gasflammen.
- Zur Verminderung der Lichtintensität verwendete er verdunkeltes Glas.
- Die Glasplatten wurden zwischen Lichtquelle und Doppelspalt platziert.
- Ohne Glasplatten entstand das Interferenzmuster nach wenigen Sekunden.
- Bei extremer Lichtschwächung wurde die Platte über 3 Monate belichtet.
- Es entstand letztendlich immer ein gleich scharfes und klares Interferenzmuster ↗
Fazit zum Taylor-Experiment
- Der Versuch legt nahe, dass die Intereferenz kein Effekt ...
- einer Wechselwirkung vieler verschiedener Teilchen untereinander ist.
- Man weiß heute: der Effekt tritt auch auf, wenn jedes Teilchen ...
- für sich alleine von der Lichtquelle zur Photoplatte fliegt.
- Eine Lösungsversuch ist die Bornsche Wahrscheinlichkeitsinterpretation ↗
Fußnoten
- [1] G. I. Taylor: Interference Fringes with Feeble Light. Proceedings of the Cambridge Philosophical Society, 15, 114-115. Online: http://www.damtp.cam.ac.uk/user/gold/pdfs/teaching/old_literature/Taylor1909.pdf