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Auster


Muschel


Basiswissen


Die Austern (Ostreidae)) sind eine weltweit verbreitete Familie von Muscheln. Sie wächst an Felsen und festen Untergründen im Tidenbereich flacher Küsten. Zur Auster stehen hier einige Fakten und Hintergründe.

Fakten rund um die Auster



Seit wann gibt es Austern?


Die ältesten bekannten Fossilien sind rund 250 Millionen Jahre alt und reichen damit zurück in die erdgeschichtliche Zeit des Perm ↗

Raubbau als Wirtschaftsversagen?


Austern wurden bereits im Mittealter fast industriell gefischt. Die Auster galt als Nahrungsmittel und Delikatesse. Mit Segelbooten zog man beschwerte Netze über den Boden, sogenannte Dredschen. Da aber ständig auch zu viele erwachsene Tiere geerntet wurden und auch die Struktur der Austerbänke zerstört wurde, kam es im 19ten Jahrhundert im Bereich der Nordsee zu einem massiven Zusammenbruch der Austernfischerei, ein klassisches Beispiel für einen kurzsichtigen Raubbau wider besseres Wissen[1]. Das Phänomen wiederholte sich mehrmals an verschiedenen Orten Europas[2]. Eine gänzlich freie Marktwirtschaft hat auch gewisse Selbstzerstörungskräfte. Siehe auch schöpferische Zerstörung ↗

Was ist eine Biozönose?


Der Begriff wurde im Jahr 1877 von dem deutschen Biologen Karl August Möbius bei der Untersuchung von Austernbänken geprägt[2, Seite 77 ff]. Möbius war aufgefallen, dass Austernbänken mit einer hohen Artenvielfalt widerstandfähiger gegen Bedrohungen von außen sind als artenarme Gemeinschaften. Eine entsprechende Gemeinschaft verschiedener Lebensformen nannte er Biozönose ↗

Gibt es heute noch Austern in der Nordsee?


Ja, aber nicht mehr in der Fülle wie noch zu Beginn des 19ten Jahrhunderts. In und um Hafenbecken an der Nordsee kann man zunehmend viele lebende Austern sehen. Von den ostfriesischen Nordseeinseln aus kann man auch im freiliegenden Watt bei Ebbe schwarze flächige Erhebungen erkennen. Jede der Erhebungen ist dann eine eigene Austernbank ↗

Fußnoten