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Agnostizismus


Philosophie


Basiswissen


Als Agnostizismus bezeichnet man in der Philosophie eine erkenntnistheoretische Position, die eine sichere Erkenntnis über übersinnliche, metaphysische Objekte grundsätzlich leugnet. Der Begriff wurde im Jahr 1869 von dem englischen Biologen Thomas Huxley eingeführt. Das Wort wird oft in religionsphilospischer Hinsicht benutzt. Hier stehen einige Beispiele.

Kants Ding an sich


Der Philosoph Immanuel Kant trennte die Welt in eine mundus sensibilis (Sinnenwelt) und eine mundus intelligibilis (Gedankenwelt). Was die Sinneseindrücke erzeugt ist uns dabei unzugänglich. Wenn wir den Eindruck haben, eine Tasse zu sehen, dann ist dies ein Objekt der Sinnenwelt. Die Tasse an sich werden wir niemals direkt wahrnehmen können. Über ihr Wesen, ihre Beschaffenheit werden wir für immer im Unklaren bleiben, eine klassisch agnostische Position. Siehe auch Ding an sich ↗

Die Sieben Welträtsel


Der Mediziner du Bois-Reymond formulierte um 1880 sieben metaphysische Fragen, von denen er glaubte, dass weder die Natur- noch sonst eine Wissenschaft jemals darauf wird eine Antwort gegeben können. Siehe dazu unter Die Sieben Welträtsel ↗

Theologisch


In theologischer oder religionsphilosophischer Hinsicht bezeichnet das Wort Agnostizismus die Position, dass man weder über die Existenz noch über das Wesen eines möglichen Gottes eine Klärung wird erlangen können. Die Gegenposition, dass alles Wesentliche der Welt für den Menschen erkennbar ist, wird klar ausformuliert in der theologischen Weltanschauung des Thomismus ↗

Was heißt Intelligibilität


Die Frage, was an der Welt überhaupt verstehbar ist und ob es grundsätzlich für immer unverständliche Bereiche geben wird, wird in der Philosophie diskutiert unter dem Stichwort Intelligibilität ↗

Fußnoten